Der Mensch nach der Eiszeit


Archäologische Funde im Barnim und der Uckermark beweisen eine menschliche Anwesenheit nach dem Zurückschmelzen des Inlandeisgletschers ab 11 000 bis 10  000 Jahre vor heute. Rentierjäger mit Wurfspeeren und Pfeil und Bogen wurden   nachgewiesen.

Zelte aus Rentierfellen
 Wie Funde vom Rande  des heutigen Berlins zeigen, übernachteten die Rentierjäger in mit Fellen bespannten spitzen Zelten. Es ist die Jüngere Altsteinzeit. In der Mittelsteinzeit von 8 000- 3 000 v. u.  Z. werden nach bisherigen Erkenntnissen die Menschen hier sesshaft. Es sind neben  Jägern auch Fischer und Sammler. Erst in der folgenden Jungsteinzeit von 7 000- 6 000 kommt es zu Ackerbau und Viehzucht und zu ersten künstlichen Bewässerungen.



Zelte aus Rentierfellen wie sie die
Rentierjäger der Altsteinzeit bei ihren
Jagden errichteten. (Foto :H. Domnick)
(Gefunden in Berlin Reinickendorf) 

 

Auf 4500 v. u. Z. hat man die Geburtsstunde der
Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit  am Bodensee der  Pfahlbauten gelegt. Von wichtiger  Bedeutung für die  Ernährung, die Hygiene und Verteidigung waren  die vor allem im flachen Wasser der Seen errichteten Pfahlbauten, wie sie z.B. am Bodensee nachgewiesen werden.





Die rekonstruierte Pfahlbausiedlung am Bodensee
Foto: H. Domnick

 

Die rekonstruierte Pfahlbausiedlung am Bodensee Foto: H. Domnick


Die rekonstruierte steinzeitliche Siedlung%20Catal Hüyük Türkei von 5800 v. u. Ztr. Quelle: Autorenkollektiv: Geschichte der Urgesellschaft VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berli

 Anders sahen die Wohnverhältnisse in der Steinzeit z. B. in Vorderasien aus. In dieser Zeit, um 8 000 Jahre v. u. Z. entstanden  nach dem bisherigen Stand der Ausgrabungen schon feste Häuser und  stadtähnliche Siedlungen in Jerichow und Catal Hügük. Die Stadt nahm schon damals eine Fläche  von 13 ha ein. Es waren weiß verputzte einstöckige Wohn- und Kulturbauten aus  Lehm und Holz für etwa 10 000 Menschen. Alle Häuser waren aus Sicherheitsgründen aneinander gebaut.

Der Zugang erfolgte über das Dach mit Hilfe von Leitern. Die Bewohner lebten von  der Jagd und dem Ackerbau.
Im heutigen Nordirak wurden 8 500 v. u. Z. schon Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine domestiziert.  Es begann die sog. „Neolithische Revolution“.  Um 6 000 v .u. Z. gelangte die Kenntnis   von Saat und Viehzucht nach Griechenland  und ins Donaubecken. So begann der Siegeszug der bäuerlichen Wirtschaft in Europa. Die Eisbedeckung verzögerte die menschliche Entwicklung in Europa.
H. Domnick
            


Quelle: 
Autorenkollektiv: Geschichte der Urgesellschaft VEB Deutscher Verlag der  Wissenschaften Berlin 1982